Erste Nachweise für eine Orgel gehen aus einer Liste von
Organisten an der Kirche hervor. Der erste Organist war ab 1650
tätig. Somit lässt sich sicher sagen, dass es ab spätestens
1650 eine Orgel in der Breklumer Kirche gegeben haben muss.
Leider sind keine Informationen darüber überliefert, um was für
eine Orgel es sich gehandelt hat.
Die heutige Orgel stammt aus dem Jahre 1857 und wurde als Opus
22 von der bis heute renommierten dänischen Orgelbauwerkstatt
Marcussen & Søn erbaut. Damit ist sie die älteste
Marcussen-Orgel in Nordfriesland, was sie zu einem besonderen
Juwel in der Region macht.
Die Orgel ist bis heute fast vollständig original erhalten.
Sogar die Prospektpfeifen haben die beiden Weltkriege überlebt,
was man schon fast als Wunder bezeichnen kann. Während der Zeit
der Orgelbewegung gab es immer wieder Pläne, die Orgel dem
Zeitgeschmack entsprechend umzubauen. Bis 1979 sollte dies aber
(mit Ausnahme des Einbaus neuer Keilbälge) zum Glück nicht
passieren. Im Jahre 1979 wurde dann die Orgelbaufirma Neuthor
aus Kiel beauftragt, die Orgel geringfügig umzubauen: Die
Trompete 8’ aus dem Hauptwerk galt als irreparabel und wurde
durch eine Mixtur 3-4fach ersetzt, der Bordun 16’ aus dem
Hauptwerk wurde zu einer Gedacktflöte 4’ umgearbeitet und im
Oberwerk wurde das Gemshorn 4’ zu einem Gemshorn 2’. Im Pedal
wurden der Subbaß 16’, die Holzpfeifen des Principal 8’ (C-H)
und die hölzernen Becher der Posaune 16’ (C-H) neu gebaut, da
sie vom Holzwurm zerfressen waren. Der Principal 8’ des Pedals
besteht seitdem vollständig aus Metallpfeifen. 2004 wurde die
Orgel durch die Orgelbaufirma Babel aus Gettorf gereinigt. In
diesem
Zuge wurde auch die II/P-Koppel eingebaut.
Der Umbau von 1979 erwies sich allerdings nicht als
zufriedenstellend, weshalb im Jahre 2019 der Vorschlag kam, die
Orgel zu restaurieren und damit wieder
weitestgehend in ihren ursprünglichen Zustand
zurückzuversetzen. Mit dieser Aufgabe wurde die Orgelbaufirma
Paschen Kiel GmbH betraut. So verfügt die Breklumer Orgel heute
wieder über ihre originale Disposition und die ursprüngliche
frühromantische Klangpracht. Sie verfügt sogar wieder über eine
originale Marcussen-Trompete von 1866, welche ursprünglich in
der Orgel der Dagebüller Kirche eingebaut war und viele Jahre
bei der Firma Paschen eingelagert war.
Die Orgel ist außerhalb der Gottesdienste in Konzerten und in
den Sommermonaten in den wöchentlichen Orgelvespern am Mittwoch
zu hören. Dazu sind nach Absprache Orgelführungen möglich.